CDU-Fraktion Reinickendorf fordert zweiten S-Bahnhofzugang in Frohnau


Anlässlich der kürzlich gestarteten Reinickendorf-Tour, die in Frohnau begann, erneuert die CDU-Fraktion ihre Forderung nach der Schaffung eines zweiten Eingangs für den S-Bahnhof Frohnau. Außerdem schlägt sie nun vor, dass auf dem Bahngelände weitere Fahrradabstellflächen errichtet werden. Eine entsprechende Drucksache (0104/XXI) ist in der letzten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) angenommen worden. 



Die CDU-Fraktionäre sehen sich die angespannte Verkehrssituation am S-Bhf Frohnau anDie CDU-Fraktionäre sehen sich die angespannte Verkehrssituation am S-Bhf Frohnau an

„Wir beschäftigen uns intensiv mit der Frage, wie wir in Reinickendorf moderne Mobilität voranbringen können. Dazu gehören Initiativen im Bereich des Fahrrad- und Autoverkehrs ebenso selbstverständlich wie im ÖPNV. Bereits in der letzten Wahlperiode hat die CDU-Fraktion die Schaffung eines Südausgangs am S-Bahnhof Frohnau vorgeschlagen, um die angespannte Verkehrssituation auf der Frohnauer Brücke zu entlasten. Es ist ein gutes Signal, dass unser Vorschlag von der BVV einstimmig angenommen wurde. Nun muss das Verkehrsamt die Umsetzbarkeit unserer Idee prüfen“, erläutert der Vorsitzende der CDU-Fraktion Reinickendorf, Marvin Schulz, den erneuten Vorstoß seiner Fraktion. 


Konkret schlägt die CDU-Fraktion vor, dass der zweite S-Bahnhofzugang in den Süden des Ortsteils Frohnau führt und Übergänge zur Burgfrauenstraße und zum Kasinoweg bekommen soll. Nachdem die CDU ihren Vorschlag bereits einmal unterbreitet hat, wandte sich das Bezirksamt Reinickendorf an die Deutsche Bahn und die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (heute: Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz), um die Umsetzbarkeit des Vorhabens zu erfragen. 


In ihrer Antwort verwies die Deutsche Bahn darauf, dass die Schaffung von weiteren S-Bahnhofzugängen zwar durch sie erfolgen, die Entscheidung darüber jedoch bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz läge. 


In der Antwort der seinerzeit zuständigen Senatsverwaltung wurde jedoch deutlich, dass die Notwendigkeit zur Schaffung eines Südausgangs am S-Bahnhof Frohnau bisher nicht bekannt sei. Weiterhin hieß es im Schreiben des ehemaligen Staatssekretärs: „Um Bahnhofszugänge [durch die Senatsverwaltung bei der Deutschen Bahn] bestellen zu können, muss jeweils ein konkreter Bedarf vorliegen.“ Anschließend wurde der Bezirk Reinickendorf aufgefordert, den erfragten Bedarf detailliert darzustellen, sowie die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens nachzuweisen.


Dazu führen die beiden Frohnauer CDU-Verordneten Frank Marten und Lorenz Weser, die das Vorhaben in der letzten Wahlperiode anstießen, Folgendes aus: „Die Antwort der Senatsverwaltung ist verwunderlich, da der Bedarf zur Umsetzung unserer Initiative bereits durch ein Konzept dargestellt wurde, das im Rahmen eines vom Senat prämierten Wettbewerbs erstellt worden ist. Wir sagen noch einmal deutlich: Durch einen zusätzlichen Zugang verbessert sich die Erreichbarkeit des Bahnhofs und die Fußwege in den Frohnauer Süden verkürzen sich. Die Notwendigkeit, den zweiten Zugang zu errichten, ist weiterhin vorhanden.“


Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Niklas Graßelt, legt den Fokus auf einen weiteren Vorteil, den die Schaffung eines Südausgangs mit sich bringen würde. 

„Im Umfeld des bisher einzigen Zugangs zum Bahnhof gibt es mittlerweile keine Park+Ride Möglichkeit mehr und auch die Fahrradabstellplätze reichen nicht mehr aus, um der Nachfrage gerecht zu werden. Zählungen des Frohnauer Bürgervereins weisen eine hohe Überbelegung der bisherigen Stellplätze auf. Ein zweiter Zugang zum S-Bahnhof außerhalb der Frohnauer Plätze würde an dieser Stelle Entlastung schaffen“, sagt er. 


Dass es dringenden Handlungsbedarf gibt, wurde bereits im „Integrierten Gesamtkonzept Frohnau“ aus dem Jahr 2020 deutlich. Dort wurde die Frohnauer Brücke als „zentrale Verbindungsachse“ des Ortsteils Frohnau bezeichnet, auf der sich „der größte Teil des Verkehrs, von Fußgängern und Radfahrern über den motorisierten Individual- und Lieferverkehr bis hin zum ÖPNV“ konzentriere. Weiterhin wird ausgeführt, dass Zählungen der Verkehrslenkung Berlin an dieser Stelle bereits 2014 auf eine durchschnittliche Verkehrsmenge von deutlich über 10.000 Fahrzeugen am Tag kamen.