1800 Kitaplätze zu wenig: Marvin Schulz und Tomasz Klon (CDU) wollen mit Reinickendorfer Kitagipfel Akteure vernetzen

Die Kitaplätze in Reinickendorf sind in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Dennoch fehlen dem Bezirk bis zum Jahr 2025 1800 Betreuungsplätze. Dies geht aus einer schriftlichen Anfrage der CDU-Fraktion Reinickendorf vor, die nun einen Kitagipfel ins Gespräch bringt, um den Ausbau zu beschleunigen. „In den letzten Jahren konnte die Kapazität der bezirklichen Kitaplätze um jährlich 1% auf ca. 12.000 Plätze gesteigert werden. Dennoch reicht diese Größenordnung im wachsenden Reinickendorf nicht aus. Vor allem im Märkischen Viertel und in Reinickendorf-West übersteigt die Nachfrage der nächsten Jahre das Angebot. Deshalb muss der Bezirk dringend handeln und die Vernetzung mit freien Trägern, Wohnungsbaugesellschaften und den angrenzenden Nachbarbezirken vorantreiben. Außerdem ist zu prüfen, ob Fördermittel des Bundes und des Landes genutzt werden 1 können, um neue Plätze zu schaffen“, sagt der Vorsitzende der Reinickendorfer CDU-Fraktion, Marvin Schulz.

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Das Bezirksamt Reinickendorf teilt in seiner Antwort auf die schriftliche Anfrage des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und fachpolitischen Sprechers für Kinder- und Jugendpolitik der CDU-Fraktion Reinickendorf, Tomasz Klon, zur Kitaplatzkapazität in Reinickendorf mit, dass die angebotenen Plätze trotz stetigen Ausbaus nur langsam erhöht werden können, da durch den Fachkräftemangel viele Einrichtungen ihr Angebot begrenzen müssten. Laut Schätzungen des Fachbereichs „Tagesbetreuung für Kinder“ können den Reinickendorfer Familien wegen nicht vorhandenen Personals mindestens 1066 Plätze in 28 Kitas nicht angeboten werden. Außerdem hemmen bauliche Sanierungsnotwendigkeiten das Platzangebot in geringerer Anzahl, heißt es. Auch Tomasz Klon drängt deshalb auf bessere Abstimmung der einzelnen Akteure untereinander. Er sagt: „Das Bezirksamt muss dringend einen Kitagipfel einberufen, auf dem alle relevanten Akteure an einem gemeinsamen Tisch über Maßnahmen sprechen können, den Kitaplatzausbau im Bezirk zu beschleunigen. Das Bevölkerungswachstum in Reinickendorf ist erfreulich, erfordert nun jedoch ernsthafte Kraftanstrengungen im Bezirksamt. Wir bieten dem Bezirk bei der Organisation gerne unsere Unterstützung an.“ Die CDU-Fraktion Reinickendorf fürchtet andernfalls, dass auf das Bezirksamt zukünftig Klagen zukommen könnten, in denen Eltern ihr gesetzliches Recht auf einen Kitaplatz nach dem ersten Lebensjahr durchsetzen wollen, wenn nicht mehr Plätze geschaffen werden. In den letzten fünf Jahren gab es zehn Klageverfahren. Schadensersatzleistungen mussten jedoch nicht erbracht werden.